- Der Regionale Naturpark Nordvogesen :
Dieser Park zeichnet sich durch seine sanfte Hügellandschaft und eine Szenerie mit Lichtungen und Teichen aus. Etwa 65 % seiner Fläche sind bewaldet und bieten zahlreichen Tierarten einen bevorzugten Lebensraum.
Rehe oder Hirsche sind dort keine Seltenheit – mit etwas Glück sieht man vielleicht sogar einen scheuen Luchs oder eine Tannenmeise.
Diese außergewöhnliche Artenvielfalt wurde von der UNESCO als „Welt-Biosphärenreservat“ anerkannt und mit dem EDEN-Label für „Exzellente europäische Tourismusdestinationen“ ausgezeichnet.
- Das Nationale Naturschutzgebiet Robertsau – La Wantzenau :
Das im Norden von Straßburg gelegene nationale Naturschutzgebiet erstreckt sich über 710 Hektar und schützt einen großen Bestand an Rheinauenwäldern – echte „gemäßigte Dschungel“ mit großer Artenvielfalt.
Trotz der Rheinregulierung wird das Gebiet weiterhin vom Grundwasser gespeist, wodurch ein Mosaik aus Wald-, Feucht- und Wasserlebensräumen erhalten bleibt.
Hier leben viele bemerkenswerte Arten wie der Europäische Biber, der Kammolch sowie seltene Vogelarten wie die Krickente oder der Grauspecht. Die typische Auenflora umfasst auch seltene Pflanzen wie das Falsche Labkraut-Wiesenrautengewächs und die Prachtnelke.
- Das Naturschutzgebiet Reichshoffener See :
Im Herzen des „Grünen Elsass“ gelegen, ist dieses 16 Hektar große regionale Naturschutzgebiet bekannt für seine Artenvielfalt. Ursprünglich zum Hochwasserschutz angelegt, beherbergt der Weiher heute über 130 Tierarten, darunter rund 40 brütende Vogelarten.
Ein Beobachtungsturm ermöglicht ganzjährig Tierbeobachtungen. Der ruhige Naturraum lädt zu Spaziergängen ein und ist über einen 2,4 km langen Rundweg zugänglich.
Zum Schutz des Ökosystems sind Baden, Bootfahren und Camping verboten – Picknicks sind jedoch erlaubt.
- Das Nationale Naturschutzgebiet von Erstein :
Das nationale Naturschutzgebiet Erstein, das 180 Hektar im ehemaligen Rheinbett umfasst, schützt einen artenreichen Auwald.
Durch die Überschwemmungen des Flusses gespeist, beherbergt es fast 400 Pflanzenarten sowie zahlreiche Tierarten, darunter Waldvögel, Amphibien und seltene Libellen.
- Der Hohneck :
Mit 1.364 Metern Höhe ist der Hohneck der zweithöchste Gipfel der Vogesen und bietet ein spektakuläres Panorama über das Elsass, Lothringen, den Schwarzwald und bei klarem Wetter sogar bis zu den Alpen.
Ein beliebtes Ziel für Wanderer – umgeben von Gletschertälern mit seltener Flora und bemerkenswerter Fauna wie Gämsen und Vogesenkühen. Der benachbarte Petit Hohneck (1.288 m) vervollständigt diese außergewöhnliche Landschaft.
- Champ du Feu :
Der höchste Punkt des Bas-Rhin mit 1.099 Metern ist ein beliebtes Ziel für Naturliebhaber und Outdoor-Sportler.
Im Winter bietet er Abfahrts- und Langlaufloipen sowie Routen für Schneeschuhwanderungen und Schlittenfahrten. Im Sommer kann man die abwechslungsreiche Landschaft beim Wandern, Mountainbiken oder Reiten entdecken.
Ein Teil des Massivs steht unter dem Schutz des europäischen Natura-2000-Programms zum Erhalt besonderer Naturlebensräume.
Das Elsass zeichnet sich durch seine reiche Biodiversität aus – zwischen Wäldern, Ebenen und Feuchtgebieten. Diese Vielfalt an Lebensräumen ermöglicht das Vorkommen zahlreicher Tier- und Pflanzenarten, darunter auch seltene oder bedrohte Arten.
Der Schutz dieser Arten bedeutet, ein wertvolles Naturerbe zu bewahren, das für das Gleichgewicht der regionalen Biodiversität entscheidend ist.
Einige Beispiele geschützter Tierarten im Elsass:
- Der Weißstorch:
Als symbolträchtiges Tier des Elsass steht der Weißstorch für die regionale Identität und die Vielfalt der lokalen Tierwelt.
Im 20. Jahrhundert nahm sein Bestand stark ab – vor allem wegen der Zerstörung von Feuchtgebieten und dem Einsatz von Pestiziden. Zahlreiche Schutz- und Wiederansiedlungsprogramme wurden daraufhin ins Leben gerufen.
Heute ist er wieder häufig auf Dächern oder speziellen Nistplattformen in elsässischen Dörfern zu sehen – das Ergebnis kontinuierlicher Schutzmaßnahmen.
Als geschützte Art in Frankreich ist jede Störung oder Zerstörung des Tieres, seines Nestes, der Eier oder seines Lebensraums streng verboten.
- Westliches Auerhuhn:
Als majestätischer Vogel der Bergwälder ist das Auerhuhn ein starkes Symbol für die Artenvielfalt in den Vogesen und den Pyrenäen.
Durch menschliche Störungen, die Zerstückelung seines Lebensraums und zunehmend harte oder unberechenbare Winter ist diese emblematische Art in den letzten Jahrzehnten stark zurückgegangen.
In Frankreich gilt das Auerhuhn als vom Aussterben bedroht und unterliegt daher verstärkten Schutzmaßnahmen, einschließlich der Regulierung menschlicher Aktivitäten in sensiblen Brutgebieten.
Seine seltene Erscheinung in Waldlichtungen bei Tagesanbruch zeugt von der fragilen Schönheit unserer Wälder und der dringenden Notwendigkeit, dieses Naturerbe zu bewahren.
Die vollständige Liste der bedrohten Vogelarten im Elsass finden Sie auf der Website der LPO.
Einige Beispiele bedrohter Pflanzenarten im Elsass:
In der Region Grand Est gelten 742 Gefäßpflanzen als bedroht, davon stehen 75 auf der Liste der bedrohten Arten in Frankreich.
Hier zwei Beispiele aus dem Elsass:
- Nigella:
Eine einjährige Pflanze mit zarten blauen oder weißen Blüten, die Acker-Nigelle ist typisch für traditionelle Ackerflächen und Brachland.
Früher häufig in Getreidefeldern zu finden, ist sie heute stark zurückgegangen – vor allem durch intensive Landwirtschaft, den massiven Einsatz von Herbiziden und das Verschwinden extensiver Bewirtschaftungsmethoden.
In mehreren Regionen Frankreichs als gefährdet eingestuft, hängt ihr Schutz vom Erhalt biodiversitätsfreundlicher landwirtschaftlicher Praktiken ab.
- Kleinste Seerose:
Als seltene Wasserpflanze zeichnet sich die Zwerg-Seerose durch ihre kleinen Schwimmblätter und zarten gelben Blüten aus.
Sie wächst in ruhigen, flachen Gewässern wie Teichen, Tümpeln oder Altwassern.
Besonders empfindlich gegenüber Verschmutzung, Trockenlegung von Feuchtgebieten und der Veränderung aquatischer Lebensräume, gilt sie in Frankreich als vom Aussterben bedroht.
Ihr Schutz erfordert den konsequenten Erhalt ihrer natürlichen Standorte und eine nachhaltige Bewirtschaftung von Feuchtgebieten.
Viele Vereine sind in der Region sehr aktiv und engagieren sich mit wohlwollenden Aktionen für unseren Planeten.
Zum Beispiel setzt sich der Verein „Bretz’Selle“ seit über 10 Jahren in Straßburg dafür ein, das Fahrrad als ökologische und gesellige Alternative zum Auto zu fördern. Er bietet partizipative Fahrradreparatur-Workshops an, sensibilisiert für sanfte Mobilität und fördert die Selbstständigkeit der Radfahrenden im Rahmen eines ökologischen und solidarischen Wandels.
Auch die Initiative „Objectif Z“, getragen von der Eurométropole Straßburg, verfolgt das Ziel, das Abfallaufkommen bis 2026 um 6 % zu senken. Das Programm bietet kostenlose Workshops, Besichtigungen von Abfallbehandlungsanlagen und eine Karte mit nützlichen Adressen für einen Lebensstil ohne Müll.